Der Kirchenbau und die innere Ausstattung in der Syrisch-Orthodoxen Kirche: eine Zusammenfassung

Volume 7, issue 1 (summer 1999)

Der Kirchenbau und die innere Ausstattung in der Syrisch-Orthodoxen Kirche
eine Zusammenfassung*

von Gabriel Rabo

Summary

Über den Bau und die innere Ausstattung der syrischen Kirchen berichten ab dem 3. Jh. als älteste Quellen die Didascalia Apostolorum, die Klementinische und Jakobos’ Liturgie.1 Die älteste bisher bekannte syrische Kirche wurde in Edessa in der um 550 entstandenen Edessanischen Chronik bezeugt. Diese “große Kirche (haiklo) der Christen” dürfte im Jahre 201 AD durch die Fluten des Flusses Daison beschädigt worden sein.2 Weitere früher erbaute Kirchen werden nach der syrischen Literatur in Mesopotamien erwähnt: eine in Ktesiphon gegründet durch Mari, einen Schüler von Addai, und zwei in Arbela aus der ersten Hälfte des 2. Jhs. und aus der Zeit zwischen 165-181.3 Die große Kirche’ (Mor Ja ‘qub?) in Nisibis dürfte wohl am Anfang des 4. Jhs. durch den Bischof Ja ‘qub von Nisibis (+338) erbaut worden sein.4 Archäologisch bewiesen sind ein christlicher Kultbau aus der zweiten Hälfte des 3. Jhs. in Dura-Europos am Euphrat und die älteste bis jetzt sicher datierte Kirche in Antiochien aus dem Jahre 372.5

Eine syrische Kirche ist meistens langgestreckt, nach Osten gerichtet und wird vom Bischof mit Myron konsekriert. Der Kirchenraum ist in drei wesentliche Teile gegliedert:

Der Altarraum (bet-qudshe oder qdush-qudshin, sanctum sanctorum) hat drei Fenster, die die Dreifaltigkeit symbolisieren, und trennt sich mit bis zu drei Treppen und einem Vorhang (setro) vom Chor- bzw. Gemeinderaum ab. In der Mitte befindet sich der Altar (foturo oder fotur haye, Tisch des Lebens, madbho, Schlacht[ort], und trunus thronos, Thron) aus wertvollem Holz oder Stein auf vier Säulen. Darauf steht eine Kuppel mit Sternchen als Sinnbild des Himmels und dem Bild einer Taube als Symbol für den Hl. Geist. Die heutige Form der Altarfront wird mit einem Trauben- und Weinstockbaum dekoriert, dort hängen die zwei liturgischen Fächer (marouhoto), das Ganze wird mit einem kleinen Vorhang (setro) zu bestimmten Zeiten verhüllt. Auf dem Altartisch liegt die Altartafel (tablito), auf die der Kelch und die Patenne bei der Feier der Eucharistie gelegt wird. Vor dem Altar gibt es eine Altarstufe, die nur vom Zelebranten betreten werden darf. Im Altarraum rechts befindet sich der Thron des Bischofs, in der Mitte des königlichen Tors (taro o malkoyo) das sakrale Buch, das Evangelium, das auf dem Evangeliarpult (gogulto) liegt. Rechts und links befinden sich die Geheimaltäre (gnize).

Der zweite Teil des Kircheninnenraums ist der Chorraum (qestrumo, katastrooma), der sich wiederum durch eine Stufe vom Kirchenschiff abtrennt. Rechts und links stehen die Chorpulte (gude), auf denen die Diakone gemeinsam die Stundengebete singen, und im Osten – vor dem königlichen Tor – das Absolutionspult (gudo d-husoyo), wo auch das Weihrauchfaß (firmo, pureion) hängt. Die Einführung der Chöre im syrischen Westen geht nach der syrischen Tradition auf Ignatius von Antiochien (+117) zurück, im syrischen Osten mit zwei Chören auf Shem’un Bar Sabo’e (+343).6 Vor dem königlichen Tor hängt ebenfalls die sogenannte qandilo (kandèla) mit weiteren kleineren Öllampen, die – seit dem 4. Jh. in Anlehnung an Ex 27, 20-22 – ausschließlich Olivenöl als Opfergabe der Gläubigen verbrennen soll.7 Auf der südlichen Seite des Chorraums liegt das mit einem Vorhang verhüllte Baptisterium (bet ma mudito).

Der dritte Hauptteil ist das Kirchenschiff (haiklo), das in Ost- und Westteil durch eine Holzbarriere – bekannt seit der Apostolischen Konstitution und Johannes Chrysostomus (+407) – für Männer und Frauen geteilt ist.8 Das Kirchenschiff hat drei Eingänge im Süden, Norden und Westen als Symbol für die Dreifaltigkeit. In der Mitte des Kirchenschiffes stand urprünglich das Bema (bima, bèma) für den Prediger, das heute in den syrischen Kirchen nicht mehr vorhanden ist. Eine Narthex oder ein Atrium mit einem Brunnen gibt es ebenfalls für gottesdienstliche Zwecke. Eine Kirchenglocke war auch von Anfang an von großer Bedeutung.9

Der Kirchenbau und die innere Ausstattung der syrischen Kirchen haben ohne Zweifel ältesten christlichen Ursprung, deren Vorbild auf die alttestamentlichen und altkirchlichen Traditionen zurückzuführen ist. Bei eventuellen archäologischen Vorhaben im sehr früh christianisierten Raum Edessa und Tur ‘Abdin dürften neue interessante Erkenntnisse über die Kirchenbauten gewonnen werden.

Church construction and -interiors in the Syrian Orthodox Church: a summary*

The earliest Syrian Orthodox church mentioned in the Edessene Chronicle was damaged in 201. Several other Syriac churches are known to have been built in the second and third centuries.

A Syrian Orthodox church is rectangular, pointed to the east and it is consacrated by a bishop with myrrh. The church is divided into three essential parts:

The altarspace (bet-qudshe/qdush-qudshin), which is closed off from the rest by a veil and steps, containing the altar with a dome, decorated with stars and a dove (symbolizing heaven and the Holy Spirit), the Holy Gospel in the middle, and the bishop’s throne om the right, and hidden altars (gnize) on the left and right. This space has three windows, in accordance with the Holy Trinity.

The choral space (qestrumo), divided from the ship by steps. The choir of deacons sits on the left and righthand side, and on the east side the pulpit for Absolution, and the incensory. In front of the gate of the altar space, oil lamps containing olive oil (in accordance with Ex. 27, 20-21) are hung. At the southern end of the choral space the baptistery (bet ma ‘mudito) is placed behind a veil.

The ship, which has three entries in accordance with the Holy Trinity: south, north, west. It is divided into west-side and east-side for for men and women. The bema for the priest used to be placed here, but it is not anymore in use.

The construction and interior of the Syriac churches originate most possibly in Old Testamental and ancient ecclesiastical traditions, and in planning archaeological surveys in the area of Edessa and Tur ‘Abdin, new interesting insights about church construction can be gained.

Notes

* Dies ist eine Zusammenfassung des Vortrags, der auf dem 27. Deutschen Orientalistentag am 2.10.1998 in Bonn gehalten wurde. Sie wurde auch im Supplement der Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG), [1999], aufgenommen. Sehe auch: http://www.gwdg.de/~grabo/sok/kirchenbau.html

1 Funk, F. X., Didascalia et Constitutiones Apostolorum, Paderborn 1905, Torino (2) 1979, 1, 159 ff; Die Klementinische Liturgie, Hg. von Hans Lietzmann, Bonn 1910; ‘The Greek Anaphora of St. James’, in: Brightman, F. E., Liturgies Eastern and Western, 1, Oxford 1896, 31-68.

2 Vgl. Chronica Minora, ed. Guidi, I., (CSCO 1), Louvain 1907, 1 f; Edessanische Chronik, in: Assemani, J. S., (Bibliotheca Orientalis Clemento-Vaticana, Bd 1), Roma 1719, 387 ff.

3 Vgl. Barhebräus, Chronicon Ecclesiasticum, Bd. 3, ed. Abbeloos & Lamy, Paris/Louvain, 1877, 17 f; Saka, I., Suryoyuto: haimonuto wa-mdinoyuto, The History of the Syrian Orthodox Church, Bd. 5, Damascus 1986, 16.

4 Vgl. Barhebräus, Chronicon Ecclesiasticum, Bd. 3, 31.

5 Vgl. Brandenburg, H., ‘Kirchenbau I’, in: Theologische Realenzyklopädie 18, Berlin 1989, 422; Schneider, A. M., Liturgie und Kirchenbau in Syrien, Göttingen 1949, 56.

6 Vgl. Saka, I., Suryoyuto: haimonuto wa-mdinoyuto, 22, Barhebräus, Chronicon ecclesiasticum, Bd. 3, 33.

7 Vgl. Braun, J., Das christliche Altargerät in seinem Sein und seiner Entwicklung, München 1932, 601.

8 Vgl. Saka, I., Fu oq qurobo, Bagdad 1977, 21; Schneider, Liturgie und Kirchenbau in Syrien, 49.

9 Mehr über die innere Ausstattung einer syrischen Kirche und ihre Symbolik: Jean de Dara, Le de Oblatione, ed. Sader, J., (CSCO 308 ; Syr 132), Louvain, 1970; Mu e Bar Kipho, Fu oq (a)roz qurbono, Hg. von Iwannis Ephrem Bilgic, Mardin 1957; Dionysius Bar Salibi, Expositio Liturgiae, ed. Labourt, H., (CSCO 13), Louvain, 1955.

* See also: http://www.gwdg.de/~grabo/sok/kirchenbau.html

Die Türkische Regierung schließt das Priesterseminar des Klosters Mor Gabriel im Tur’Abdin

Volume 6, issue 2 (winter 1998-1999)

Die Türkische Regierung schließt das Priesterseminar des Klosters Mor Gabriel im Tur’Abdin
von Gabriel Rabo

Im April 1998 wurde das Kloster Mor Gabriel von der türkischen Regierung angegriffen und ist möglicherweise von einer Strafe bedroht. Dies ist innerhalb von sechs Monaten das zweite Verbot von syrischer Lehrtätigkeit im Tur’Abdin durch die türkischen Behörden. Der Metropolit von Tur’Abdin wird sich endlich mit Rechtsmitteln gegen die türkische Regierung wehren und verwirrende Gesetze gegenüber den Syrern in der Türkei ändern lassen.

In einem am 12.4.1998 datierten Schreiben forderte die türkische Regierung die Leitung des Klosters Mor Gabriel auf, die Lehrtätigkeit am Priesterseminar zu beenden. Das Dokument (B02VGM1080002-2/7) wurde von M. Metin Önal, dem Provinzialdirektor des Generaldirektorats für Stiftungen von Diyarbakir (Vakifler Bölge Müdürlügü), unterzeichnet und an den Stiftungsratsvorsitzenden des Klosters Isa Gülten adressiert. Die türkische Behörde verbietet aber auch jegliche Neubauten und Renovierungen im Kloster Mor Gabriel, welche sofort stillgelegt werden mußten und seit April ruhen. Das gleiche Verbot wurde im Oktober letzten Jahres auch an das Kloster Dayr Za’faran verhängt, das Schlagzeilen in den westlichen Medien machte und eine Diskussion zwischen türkischen Abgeordneten und dem Innenministerium auslöste (Kolo Suryoyo 119, 11-15 berichtete darüber). Der Provinzialdirektor von Diyarbakir beschuldigte den Stiftungsrat des Klosters Mor Gabriel, daß dort ohne Genehmigung Bau- und Renovierungsmaßnahmen durchgeführt worden seien. Nach dem türkischen Kultur- und Denkmalschutzgesetz 2863, §§ 2 und 6 steht das Kloster – so der Direktor – unter Denkmalschutz und daher ist eine Genehmigung für die Renovierungsvorhaben durch das Kultusministerium erforderlich. Als Anlaß für diese verhängten Maßnahmen gab Önal ein ihm vorgelegtes Gutachten über das Kloster an: Bei einer am 26.11.1997 durchgeführten Kontrolle durch die türkischen Inspektoren wurden im Kloster Mor Gabriel Renovierungs- und Baumaßnahmen festgestellt. Dabei handelte es sich um eine Ummauerung des gesamten Klosterkomplexes, die das Kloster vor den Überfällen schützen sollte, aber auch um eine Freilegung der inneren Seitenmauern der Hauptkirche des Klosters, welche im Jahre 512 durch den byzantinischen Kaiser Anastasius I. (491-518) gebaut wurde. Nach anderen Informationen blieb das byzantinische Deckmosaik im Altarraum unberührt, aber die zwei Fresken seien verschwunden.

Ferner konfrontierte der Direktor den Stiftungsrat des Klosters damit, daß trotz der Ausgaben und Einkünfte des Klosters die gemeldete Geldsumme unangetastet blieb, und er forderte sie auf, die Renovierungsausgaben und alle anderen Geldquellen des Klosters bei der Haushaltsabrechnung für das Jahr 1998 mitzuberechnen und den staatlichen Stiftungsbehörden vorzulegen. Er weiß augenscheinlich nicht, daß das Kloster Mor Gabriel und andere kirchliche Institutionen ausschließlich von Spenden finanziert werden. Eine staatliche Unterstützung für syrische Kirchen und Klöster oder Priester in der Türkei ist ein Tabu, wobei die moslemischen Moscheen und Institutionen, Imame oder Religionslehrer von der türkischen Regierung finanziert werden. Für Moslems ist ein Ministerium für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet Isleri Bakanligi) eingerichtet, das sich als Nachfolger des Scheichülislam in einem sogenannten “laizistischen Staat” versteht.

Der wiederholte Vorwurf des türkischen Provinzialdirektors sowohl in diesem Schreiben an das Kloster Mor Gabriel, als auch in dem an das Kloster Dayr Za’faran vom letzten Jahr ist, daß das Ziel der Klosterstiftungen nicht die Ausbildung der Schüler sei. Aus diesem und den oben genannten Gründen wird ein gerichtliches Strafverfahren gegen den Stiftungsrat des Klosters in Angriff genommen, so die türkische Behörde.

Der Metropolit Mor Timotheos Samuel Aktas von Tur’Abdin, der in dem selben Kloster residiert und sich seit Jahrzehnten um die Sanierung des Klosters bemüht, is völlig entsetzt. Er erklärte gegenüber der Los Angelos Times (s.u.): er werde eher sterben, bevor er erlaubt, daß das verhängte Verbot durch die türkischen Autoritäten durchgesetzt wird. Nach weiteren Informationen aus näheren Kreisen will er mit Rechtsmitteln gegen die kontinuierlichen Erlasse entgehen. Die beiden Metropoliten von Tur’Abdin und Istanbul wollen ein juristisches Gremium aus Anwälten bilden und eine Erlaubnis aus Ankara zum Syrisch- und Religionsunterricht durchsetzen. So hat die syrisch-katholische Gemeinde in Istanbul diese Erlaubnis bereits erhalten. Diesen Rechtsschritt hätten die Syrer in der Türkei schon lange machen sollen, und zwar als 1978 der Unterricht in den beiden Klöstern Dayr Za’faran und Mor Gabriel verboten wurde. Es wäre auch nicht zu spät, wenn jetzt die Satzungen der Klosterstiftungen geändert und die konkreten Ziele der theologischen Ausbildung darin formuliert würden.

Noch besser wäre es, wenn ein Antrag auf die Anerkennung der Syrer als eine Minderheit in der Türkei gestellt würde. Der Lausanner Vertrag (1923) nennt nur die Armenier, Griechen und Juden als nationale Minderheiten. Unter einigen türkischen Autoren gibt es seit den 70er Jahren eine neue Ideologie, in der sie behaupten wollen, daß die Syrer Türken und türkische Rasse seien, türkisches Blut und eine türkische Abstammung hätten. Ihr Fazit lautet: “Deswegen zählen wir sie … keinesfalls zu einer Minderheit und lehnen eine solche Nennung stark ab” . Gerade auch wegen solcher Angriffe benötigen syrische Sprache, syrische Kultur und syrische Religionsausübung den gesetzlichen Schutz einer Anerkennung als Minderheit.

English/German summary:

http://www.gwdg.de/~grabo/news/morgabriel-tr.html

Das eucharistische Brot tab’o in der Syrisch-Orthodoxen Kirche[note1]

von Gabriel Rabo

I. Einleitung

Das Brot für die Eucharistiefeier war in der Ostkirche, aber auch in der lateinischen Kirche, bis zur Mitte des 5. Jhs. das gewöhnliche Brot, 2 dann entwickelte sich eine vom christlichen Geist geprägte Form mit unterschiedlichen Kennzeichen. Die älteste Form, wohl ein Vorläufer des heutigen Hostienstempels, ist möglicherweise das ganz punktierte Flachbrot mit in der Mitte eingeritzten Kreuzchen.3 Über sein genaues Alter ist nichts bekannt. Das Brot verwendeten die Ostsyrer wahrscheinlich sowohl als gewöhnliches Nahrungsmittel wie auch für den eucharistischen Zweck. Als eucharistischen Hostienstempel kann man zunächst an den koptischen Tonstempel denken, der mit einem Reliefbild oder -negativ versehen ist.4 Ebenfalls hat sich im syrisch-orthodoxen Ritus eine besondere und eindrückliche Gestalt für das eucharistische Brot entwickelt, welches mit verschiedenen Namen belegt wurde. Diese Art des Brotes dürfte spätestens schon vor dem Ende des 8. Jhs. in Gebrauch gewesen sein, da die beiden Liturgiekommentatoren Iwannis Bischof von Dara (+860) und Mose Bar Kepha (+903) sie in ihren Werken besprechen. Das eucharistische Brot wird tab’o, furshono (arab. burshan, abgeleitet vom syrischen Wort furshon, furshono), bukro und fristo genannt. Der Name tab’o, der heute allgemein gebräuchlich ist, kommt von dem syrischen Verb tba’ (abdrücken) und bezeichnet einen aus Holz gemachten Stempel (Abdruck), mit dem der Teig des eucharistischen Brotes geformt wird. Der ancrwp wird wohl so benannt, weil die Gläubigen ihr eigenes Mehl für das eucharistische Brot als Darbringung in Anlehnung an Lv 6,7-16 opfern. Das Wort furshono kommt von dem Verb frash und bedeutet ‘trennen’. Der Name bukro, ‘Erstgeborener’, bezieht sich auf paulinische Aussagen: “Wenn er den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt” (Hebr 1,6) und Christus als ‘Erstling der Auferstehung’ (1 Kor 15,19). Der andere Name fristo leitet sich von dem Verb fras (ausdehnen) her und ist wahrscheinlich der einfache Name für das Flachbrot.

II. Herstellung

Die Hostie tab’o ist rund, ca. 1,5 cm dick und im Durchmesser etwa 7 cm groß. Sie wird kreuzweise gleichmäßig in vier große Teile geteilt; jeder Teil wird weiter in drei Stücke geschnitten. Die Hostien werden für jede Eucharistiefeier täglich frisch gebacken. Es wird erst nach dem Sonnenuntergang, am Vorabend des jeweiligen Tages der Zelebration, mit dem Kneten des Brotes begonnen, weil der neue Tag in der syrischen Kirche wie im Judentum nach dem Sonnenuntergang, d.h. nach dem Abendoffizium beginnt. Der Teig der Hostie besteht aus weißem, sauber durchgesiebtem Mehl, aus klarem warmem Quellwasser, Sauerteig vom letzten Backen und aus ein wenig Salz,5 dessen symbolische Bedeutung aus 2 Kön 2,19-22 und aus Mk 9,49-50 abgeleitet wird. Das Mehl wird aus handverlesenen Weizenähren mit einer Handmühle gemahlen; während der Erntezeit wird das Getreide nach der Tradition im Tur’Abdin von den Gläubigen wöchentlich als qsoto, d.h. als Opfergabe, zum Priester bzw. Hostienbäcker gebracht. Der Teig wird von einem Diakon, Mönch oder Priester in der Kirche, im Pfarrhaus oder beim Messner bei Psalmen und nach Yahya Ibn Garir (11. Jh.) “wie manche sagen” nüchtern 6 geknetet und in ein dafür bestimmtes weißes Tuch gelegt. In diesem wird er unter einem Gesang eines wahrscheinlich von Ephrem dem Syrer (+373) verfaßten Hymnus 7 hin und her geschwungen und dann bis zur Durchsäuerung beiseite gelegt. Der Teig wird zunächst gleichmäßig in Stücke geschnitten und mit dem eigentlichen tab’o (Hostienstempel) aus Holz 8 geformt. Dabei begnügt man sich damit, die Oberfläche der Hostienstempel mit etwas Öl einzustreichen, um zu verhindern, daß der Teig festklebt. Der Holz-tab’o hat auf beiden Seiten einen Stempel. Ein Stempel ist für die normalen Hostien jeder Eucharistiefeier, der andere Stempel für die Hostie der Eucharistiefeier am Donnerstag der Geheimnisse (Gründonnerstag) bestimmt. Letzterer wird bukro (s.u.) genannt. Nach dem Stempeln der Teigstücke werden diese nun kreuzweise an fünf Stellen der Oberfläche angestochen. In die Rückseite der Hostien werden mit einem kleinen Hölzchen fünf kleine Kreuzchen gestochen. Am frühen Morgen vor der Messe beginnt man dann, die Hostien frisch zu backen. Als Bestandteil des Brennstoffs bestimmte Yahya Ibn Garir das “Holz, dessen Frucht wohlschmeckend ist”.9 Nach dem Backen aller Hostien wird die beste, schönste und reinste Hostie, die nicht angebrannt und verkümmert ist, für den Altar zur Konsekration ausgewählt.10 Sie darf auf keinen Fall zerbrochen, verbrannt oder beschädigt werden.

Die Anordnung der Hostie auf der Patene während der Eucharistiefeier ist im Verlauf des Kirchen-Jahreskreises verschieden: Von Weihnachten bis Karfreitag 11 wird die Figur des Lammes (emro), von Karsamstag bis zum Kreuzerhöhungsfest am 14. September die des Gekreuzigten (zqifuto) und vom Kreuzerhöhungsfest bis Weihnachten die des Jünglings (talyo) oder des Menschen (barnosho) verwendet. Zum Bild des Lammes wird die Hostie vom Priester während der Brechung und Bezeichnung (qsoyo wa-rshomo) in zwei Hälften (A B) gebrochen und die oberen Eckstücke des linken (C) und rechten (D) Teils werden abgetrennt. Dann werden die beiden Hälften (A B) so in die Patene gelegt, daß ihre beiden Ränder einander berühren. Eines der Eckstücke (C oder D) wird oben von dem Gesamten getrennt angeordnet und soll so den Kopf der Lammfigur bilden. Für die Jünglingsfigur wird die Hostie zunächst bis zum oberen Bruchstück (C) wie bei der Lammfigur bearbeitet. Der Priester befeuchtet mit dem in den Kelch eingetauchten Stück (C) die beiden Hälften (A B) der Hostie und legt dann das Stück (C) in der Oberkante der Hälften (A B) wieder wie bei der Lammfigur. Anschließend werden die beiden Hälften (A B) in zwei Abschnitte, jeweils für ein Bein, geteilt. So besteht die Jünglingsfigur aus fünf Teilen. Die Figur des Gekreuzigten wird sorgfältiger als die anderen angeordnet. Die Brechung wird wie bei anderen Figuren bis zum Stück (C) für die Position des Hauptes bearbeitet. Die beiden Hälften (A B) werden in weitere acht Teile zerschnitten. Für den Körper (a b) und die Arme (c d) werden vier Stücke, für das Becken das einzelne Stück (e) und für die Beine die anderen zwei Stücke (f g) verwendet. Das Stück D wird in die Unterkannte (unter den Stücken f g) gelegt und versinnbildlicht nicht die Füße, sondern den Adamsschädel, der nach der syrischen Tradition auf Golgotha liegt, wo das Kreuz Jesu stand.12

III. Kommentar

Die Stücke der Hostie sind mit einem Kreuz versehen und bilden insgesamt die symbolische Zahl Zwölf, für die zwölf Apostel. Die im äußeren Kreisring der Hostie eingeprägten Punkte symbolisieren die 72 Missionare und die den Leib Christi empfangenden Gläubigen; die vier großen Teile sind ferner das Symbol für die vier Evangelisten.13 Die fünf Einstiche auf der Hostienoberfläche symbolisieren die fünf Wundmale Christi, nämlich die durch die Lanze, den Dornenkranz und die drei Nägel des Kreuzes.14 Die zweite Art der Hostie bukro, die aus vier Teilen besteht, ist nur für die Eucharistiefeier am Donnerstag der Geheimnisse bestimmt. An diesem besonderen Tag wird die Eucharistie der Bukro-Hostie gefeiert. Am Donnerstag der Geheimnisse werden einfache und Bukro-Hostien gebacken und von zwei Diakonen an alle Familien der jeweiligen Pfarrei verteilt; d.h. für jede Person ist eine einfache Hostie und für jede Familie eine Bukro-Hostie und ein Stück Sauerteig bestimmt, der nach syrischer Tradition seit der Zeit der Apostel bis in die Gegenwart überliefert wird. Dieses Teigstück mischt man mit anderem eigenem Teig, so daß man das ganze Jahr über den gechenkten Segensteig zur Verfügung hat. Die Hostie wird nicht einfach gegessen, sondern als Segensbrot oder -gegenstand für das Haus zum Schutz vor dem Bösen oder zum Zweck der Getreidesegnung zwischen dem Getreide aufbewahrt. Diese sehr alte syrische Tradition ist im Tur ‘Abdin noch immer lebendig.

In bezug auf das Backen des eucharistischen Brotes ist anzunehmen, daß die Gläubigen es früher selber hergestellt und am gleichen Tag als Opfer auf den Altar gebracht haben. Da aber die Regeln beim Brotbacken häufig nicht genau eingehalten wurden, wurde dann festgelegt, daß die Gläubigen das Brot nicht mehr selber backen, sondern das Mehl dafür zum Hostienbäcker bringen sollten.

Neben dieser Opferung der Hostie gab es damals noch einen anderen Opferbrauch in der syrischen Kirche, der heute in Vergessenheit geraten ist: Man legte zu Beginn der Weizenernte neben die Hostie zwölf Körner einer Weizenähre in die Patene, um das Erstlingsgetreide zu opfern. Rahmani bezieht diesen Brauch auf den 4. von den Aposteln gesprochenen Kanon.15 In gleicher Weise bringt man auch noch heute ab und zu frische Trauben während der Erntezeit statt des Weines dar.

Die vier Bestandteile des eucharistischen Brotes: Mehl, Wasser, Sauerteig und Salz – so Mose Bar Kepha und Dionysius Ya’qub Bar Salibi (+1171) – symbolisieren wohl die vier Elemente des Kosmos, aus denen die Körper zusammengesetzt sind, d.h. die Erde, das Wasser, das Feuer und die Luft.16 Mehl, Wasser und Sauerteig sind gleichseitig ein Abbild der Dreifaltigkeit.17 Außerdem wird aber auch das Olivenöl als Bestandteil für die Hostie bei Isaak von Antiochien (+460), dem Patriarchen Yuhannun Bar Shushan von Antiochien (+1072), Yahya Ibn Garir und dem Papst Christodulos von Alexandrien (+1077) genannt, wobei hier zwischen den letzten beiden eine heftige Diskussion entstand, weil letzterer in den Teig weder Salz noch Öl mischte.18 Bar Salibi und Yahya Ibn Garir sehen im [Oliven]öl einen der wichtigsten der oben genannten Bestandteile des eucharistischen Brotes.19 Letzterer bevorzugt das Öl vor allem Anderen und mißt ihm einen hohen Rang zu, weil die mit Öl übergossenen Speiseopfer in Lv 2,1-7 und die mit Öl gekneteten zwölf Brotkuchen in Lv 24, 5-7 Vorbilder der Eucharistie (qurbono) seien: “Das Öl im Qurban ist wie die Seele im Leib”.20 Ob das Öl auch heute tatsächlich ein Bestandteil im eucharistischen Brot ist, kann hier allgemein nicht beantwortet werden. Jedenfalls wird es als Hilfsmittel gegen das Kleben des Teiges am Stempel verwendet.

Der Teig darf niemals von einer Frau, auch nicht von einer Jungfrau, vorbereitet werden, weil die Frau nach den syrischen Kirchenvätern den Menschen zum Sündenfall verführt hat. Sind die oben genannten Personen abwesend, kann ein jungfräulicher Laie diese Aufgabe übernehmen. Die Tradition des täglich frisch gebackenen eucharistischen Brotes geht nach Yuhannun von Tella (+538), Bar Salibi und Gregorius Yuhannun Bar ‘Ebroyo (+1286) bis auf die Apostelzeit zurück. Sie vergleichen im Anschluß an Paulus (1.Kor 10,3) das täglich frisch gebackene eucharistische Brot mit dem “himmlischen Manna für die Israeliten”, 21 das man täglich frisch aß und das für den nächsten Tag nicht aufgehoben werden konnte. Es ist möglich, daß die Hostien zu früheren Zeiten in einem nur dafür bestimmten Ofen gebacken wurden, weil es früher einen solchen kleinen Ofen, genannt arwunt, auf einem syrischen, aber auch auf dem koptischen Kirchhof im alten Kairo gab. Heute backt man sie – so nach der syrischen Tradition im Tur ‘Abdin – auf einer gewöhnlichen Blechplatte.

Mehrere Hostien können für die Eucharistie je nach Bedarf der Kommunizierenden, z.B. am Donnerstag der Geheimnisse, an dem jedem syrisch-orthodoxen Christ grundsätzlich der Empfang der Kommunion empfohlen wird, zum Altar gebracht werden. Bis zu drei Hostien können ohne weiteres gebracht werden. Aber sonst soll man sie immer als Einzelstücke und nicht paarweise nehmen. Mose Bar Kepha vergleicht die eine Hostie mit dem mensch-gewordenen Logos, die zwei Stücke mit der Menschheit und Gottheit Christi und die drei Stücke mit den drei Personen der Dreieinigkeit.22 Bar ‘Ebroyo weist in seinem Nomokanon darauf hin, daß er – wie auch Yuhannun von Tella – keine Regel kennt, wonach die Hostien einzeln oder paarweise auf den Altar dargebracht werden sollen. Er schreibt allerdings an Klemens, man solle am Samstag drei Brote für die Zahl der Dreieinigkeit und am Sonntag vier Brote der Zahl der vier Evangelisten entsprechend für den Altar nehmen.23 Die auf den Altar gebrachten Hostien dürfen nie mehr weggenommen werden, wohl aber dürfen andere hinzugefügt werden, solange das Velum auf dem Kelch und der Patene ausgebreitet ist. 24 Jedes Stück der konsekrierten Hostie, des Leibes Christi, wird in Anlehnung an Jes 6,6-7 gmurto, wörtlich ‘Glühkohle’ genannt, 25 welche die Gottheit und Menschheit Christi darstellen soll. Ephrem der Syrer, Ya`qub von Sarug (+521) und Yuhannun von Tella nennen sie margonito, d.h. ‘Perle’.26 Außer den für den Altar bestimmten Hostien werden einige (meistens wird eine besonders große gebacken) für das Eulogion (burkto) genommen, die während der Eucharistiefeier vor der Predigt und nach der Segnung in viele kleine Teile geschnitten und am Ende der Eucharistiefeier von einem Diakon, der eine Kerze in der rechten Hand hält, vor dem Ausgang der Kirche stehend an alle Gläubigen verteilt werden.

Für die syrische Kirche wie auch für einige andere orientalische Kirchen hat die Verwendung des gesäuerten Brotes (lahmo hami’o) für die Eucharistiefeier eine entscheidende Bedeutung, im Gegensatz zum Brauch der abendländischen und mancher anderer orientalischen (z.B. der armenischen) Kirchen. Dieser Brauch war schon in der alten Kirche von Antiochien bekannt. So kritisiert Ephiphanius, der Bischof von Zypern (+403) die judenchristlichen Ebioniten, weil sie ungesäuertes Brot und nur Wasser für die Eucharistiefeier verwendeten.27 Johannes Chrysostomos (+407) bezeugt auch, da die aus Erde bestehende Substanz des Menschen dem Tod unterworfen sei, habe nun Christus den zweiten Teig vorbereitet. Ein noch deutlicherer Beweis für den Gebrauch des gesäuerten Brotes in der frühen Kirche von Antiochien ist die Kritik des Rabbula von Edessa (+435) an den fastenden Mönchen des Klosters von Perin, die absichtlich mehr gesäuerten Teig für das eucharistische Brot verwendeten, das ihnen dann zugleich als Speise diente.28 Mose Bar Kepha und Bar Salibi, die hier von Yuhannun Bar Shushan abhängig sind, beantworten diese wichtige Frage des gesäuerten oder ungesäuerten Brotes gegenüber den Armeniern ganz deutlich, indem sie betonen, daß der Begriff lahmo (Brot) sich stark vom fatiro (Ungesäuerten) unterscheide. Der lahmo besteht zweifellos aus hmiro (Sauerteig) der die Lebendigkeit versinnbildlicht. Der fatiro aber besteht nur aus Mehl und Wasser, was die Sterblichkeit symbolisiert. Bar Kepha und Bar Salibi sagen weiter, wobei sie sich auf Worte der Evangelisten und des Paulus stützen, unser Herr – so ebenfalls auch bei Maruta von Tagrit (+649) in seinem Kommentar zu den Evangelien 29 – habe beim Abendmahl den lahmo (das Brot) und nicht den fatiro (das ungesäuerte Brot) genommen. Nach diesen beiden Kirchenlehrern ist das Brot der Einsetzungsberichte also gesäuert. Sie beziehen sich dabei auch auf das Gleichnis vom Sauerteig (Mt 13,33).30 Ebenso meint Yahya Ibn Garir, Jesus habe sich als das vom Himmel herabgekommene Brot bezeichnet. Er habe nicht gesagt, er sei das ungesäuerte Brot. Und er betont: “Wie der Leib Jesu das Vollkommenste ist, so muß auch zur Materie des qurban die vollkommenste Brotart genommen werden, also gesäuertes Brot”.31 Nach Rahmani waren frühe Kirchenlehrer wie Ephrem der Syrer und Rabbula von Edessa andererseits aber auch der Meinung, daß Jesus ungesäuertes Brot am Tag der ungesäuerten Brote aß. Der Patriarch Yuhannun von Antiochien (+649) und der Bischof Lo’ozor Bar Sobto von Bagdad (9. Jh.) geben dieselbe Überlieferung wieder.32 Das eucharistische Brot ist aber Ephrem zufolge aus Sauerteig. Dabei bezieht er sich negativ und polemisch auf das ungesäuerte Brot des jüdischen Pascha: Sauerteig schenkt das Leben aber Ungesäuertes den Tod.33

Das eucharistische Brot ist in der Syrisch-Orthodoxen Kirche eines der wichtigsten liturgischen Elemente, desen Symbolik das theologische Herz und die Frömmigkeit der Kirche zum Ausdruck bringt. Viele liturgische Traditionen, aber auch Bräuche der syrischen Volksfrömmigkeit, die ihren Ursprung schon in der Alten Kirche haben, wurden und werden im Tur ‘Abdin praktiziert.

Notes

1 Diese Arbeit wurde am 14.08.1996 auf dem VII. internationalen Syrologenkongreß, dem sog. ‘Symposium Syriacum’, in Uppsala, Schweden vorgetragen. Sie ist in den folgenden Zeitschriften veröffentlicht: Kolo Suryoyo No 117-118, (Sept-Okt) 1997, S. 167-173; Hermeneia, Zeitschrift für ostkirchliche Kunst, Bd 14, Heft 1, April 1998, (Herten) S. 7-14; Orientalia Christiana Analecta (OCA) 256, Symposium Syriacum VII, (Roma 1998), S. 139-147.

2 Vgl. O. Casel, “Altchristliche Liturgie bis auf Konstantin d. Gr.”, JLW 9, (Münster 1929), 229-260, hier 232.

3 Vgl. F. J. Dölger, “Heidnische und christliche Brotstempel mit religiösen Zeichen”, Antike und Christentum, 1, (Münster 1929), 1-46, hier 27, (Tafel 7 unten links).

4 Vgl. ebd., 10 f.

5 Vgl. E.S. Drower, Water into Wine, A Study of Ritual Idiom in the Middle East, London 1956, 55.

6 Vgl. G. Graf, “Die Eucharistielehre des Jakobiten Yahya Ibn Garir”, OC 37 (Wiesbaden 1953), 100-115, hier 108.

7 Dieser Hymnus wird nach der Melodie quqoyo gesungen und lautet: eno no lahmo d-haye emar moran, d-men raumo l-‘umqo nehtet tursoyo l-‘olmo, shalhan(y) abo melto d-lo besro, w-ak akoro zar’an(y) gabriel, w-qabeltan(y) karsoh d-maryam ak ar’o tto, w-ho mzayhin li b-idayhun kohne ‘al madbho haleluya badmut malake. “Ich bin das Brot des Lebens, sagte unser Herr, der aus der Hoheit [Himmel] in die Tiefe [Erde] hinabgestiegen ist, zur Nahrung für die Welt. Der Vater sandte mich als Wort ohne Fleisch, Gabriel pflanzte mich wie ein Ackermann, und Maria empfing mich in ihrem Mutterschoß wie ein gutes Feld. Nun tragen mich die Priester (lobend) mit ihren Händen auf den Altar H[alleluja] im Bild der Engel.” Textausgabe: E. Barsaum, ktobo d-shumloyo d-qurobo lfut tekso d- ´ito suryoyto trisat shubho, dayro d-kurkmo [Kloster Zafaran, Mardin] 1912, 61.

8 Die Hostienstempel können auch aus einem Stein sein, obwohl solche heute nicht mehr in der syrisch-orthodoxen Kirche gibt, aber ein solcher Steinstempel befindet sich in Kairo und in der St. Stephans-Kirche in Jerusalem. Vgl. A.A. King, The Rite of the Eastern Christendom, 1, (Rom 1947), 102.

9 Vgl. Graf, “Die Eucharistielehre” (oben Anm 5), 108.

10 Vgl. Dölger, “Heidnische und christliche Brotstempel” (oben Anm 2), 35; Graf, “Die Eucharistielehre” (oben Anm 5), 108.

11 Zur Erklärung der Anordnung der Figuren wird immer der Karfreitag herangezogen. Am Karfreitag aber wird die Eucharistie nicht gefeiert.

12 Vgl. G. Rabo, Die Eucharistiefeier der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien, 92 f, [unveröffentlichtes Manuskript]; Drower, Water into Wine (oben Anm 4), 144 ff.

13 Vgl. ebd., 55.

14 Vgl. E. Kaplan, pushoq gmirut gmiruoto, [unveröffentlichtes Manuskript], 15.

15 Vgl. E. Rahmani, Les Liturgies Orientales et Occidentales, Beyrouth 1929, 70.

16 Vgl. Mose Bar Kepha, ktobo d-pus’oq (a)roz qurbono Kurban Sirrinin Tefsiri, hg. E. Bilgiç, Mardin 1957, 30; Kaplan, pushoq gmirut gmiruoto, (oben Anm 13), 13 f.

17 Vgl. Graf, “Die Eucharistielehre” (oben Anm 5), 108.

18 Vgl. King, The Rite of the Eastern Christendom, 1 (oben Anm 7), 102 ff; E. Rahmani, Les Liturgies (oben Anm 14), 69.

19 Vgl. BO II, (Rom 1721), 182 f.

20 Vgl. Graf, “Die Eucharistielehre” (oben Anm 5), 108; W. de Vries, Sakramentenlehre bei den syrischen Monophysiten, OCA 125, (Rom 1940), 159 f.

21 Vgl. King, The Rite of the Eastern Christendom, 1 (oben Anm 7), 104; BO II, 185; G. Barhebräus, Nomocanon (Hudoye), hg. St. Ephrem der Syrer Kloster, Glane21986, 22.

22 Vgl. Mose Bar Kepha, ktobo d-pushoq (a)roz qurbono (oben Anm 15), 24 f; I. Saka, pushoq qurobo, tafsir-ul-quddas, Bagdad 21977, 9.

23 Vgl. Barhebräus, Nomocanon (oben Anm 20), 22 f.

24 Vgl. King, The Rite of the Eastern Christendom, 1, (oben Anm 7), 106; Saka,pushoq qurobo (oben Anm 21), 9.

25 Vgl. Bar Salibi, BO I, (Rom 1719), 79.

26 Vgl. King, The Rite of the Eastern Christendom, 1, (oben Anm 7), 102.

27 Vgl. Rahmani, Les Liturgies (oben Anm 14), 65.

28 Vgl. ebd., 65.

29 Vgl. Maruta, BO I, 180.

30 Vgl. Mose Bar Kepha, ktobo d-pushoq (a)roz qurbono (oben Anm 15), 29 f; Bar Salibi, BO II, 183.

31 Graf, “Die Eucharistielehre” (oben Anm 5), 107.

32 Vgl. Rahmani, Les Liturgies (oben Anm 14), 66 f.

33 Vgl. ebd., 63.